Studie zeigt: Verbraucher greifne zu selten zum Ratenkredit
Wer eine Anschaffung nicht aus eigener Kraft bezahlen kann, sondern diese finanzieren muss, tut dies oft zu teuer. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos. Denn die meisten Menschen nutzten hierfür ihre Dispolinie und zahlten dabei deutlich zu viel. Interessant dabei: Auch Kunden, die bereits Erfahrung mit Dispo und Ratenkredit haben, würden sich trotz der Mehrkosten in Zukunft wiederum für den Dispo entscheiden.
Kurzfristig ist der Ratenkredit nicht das Mittel der Wahl
74 Prozent der Befragten der Ipsos-Studie wussten, dass der Dispo teurer und zum Teil sogar erheblich teurer als der Ratenkredit ist. Nur 26 Prozent überraschten die entsprechenden Statistiken. Trotzdem sagte die große Mehrheit der Befragten aus (73 Prozent), dass sie auch in Zukunft auf den Dispo vertrauen wollen, wenn eine kurzfristige Anschaffung wie zum Beispiel ein Geschirrspüler, ein Fernseher oder eine neue Waschmaschine, zu machen sei. Denn man könne das Geld sehr viel schneller und hohe bürokratische Hürden erhalten, zudem sei die Finanzierung flexibler (nach Meinung von 63 Prozent der Befragten), außerdem funktioniere die Rückzahlung schneller (nach Meinung von 55 Prozent der Befragten).
Jeder Zweite kennt den Zinssatz nicht
Die Untersuchung deckte zusätzlich auf, dass jeder zweite Kreditnehmer zwar vermutet, dass der Dispozins höher als der Zinssatz beim Ratenkredit ist, aber es nicht genau nennen konnte. 49 Prozent der Befragten wussten nicht, wie viel Zinsen sie tatsächlich zu bezahlen haben, wenn sie ihr Girokonto überziehen. Sie nannten dabei zum Teil erheblich abweichende Werte von der Realität. 70 Prozent der Befragten wissen zudem, dass der Dispo ein „falscher Freund“ sein könnte und befürchten, durch diesen auf Dauer in die Schuldenfalle zu tappen. So verspüren sie die Angst, dass die Schulden zur Gewohnheit werden könnten und sie sich irgendwann im Dispo häuslich einrichten würden.